ZEELINK fakten

LNG für neue Flexibilität bei der Erdgasversorgung


Die Erdgasfernleitung ZEELINK stellt eine Verbindung zum LNG-Terminal in Zeebrügge her. © Fluxys

Der Name ZEELINK ergibt sich aus der Tatsache, dass die geplante Erdgasfernleitung das belgische Erdgasnetz und das LNG-Terminal in Zeebrügge an das deutsche Netz anbinden. Die Abkürzung LNG steht für Liquefied Natural Gas, verflüssigtes Erdgas, das eine wachsende Bedeutung im Energiemix der Zukunft erhält.

Bei LNG handelt es sich um Erdgas, das durch Herunterkühlen auf -162°C von einem gasförmigen in einen flüssigen Aggregatzustand übergeht. Dabei reduziert sich das Volumen im Vergleich zu Gas bei Raumtemperatur um ca. das 600-fache. Auf diese Weise lassen sich mit speziellen LNG-Tankschiffen große Erdgasmengen speichern und transportieren. Über 350 von ihnen, mit einer Kapazität von teils über 260.000 Kubikmeter, sind bereits auf den Weltmeeren unterwegs.

Weitere Routen- und Quellendiversifizierung

Verflüssigtes Erdgas spielt eine wichtige Rolle bei der Routen- und Quellendiversifizierung. Es sorgt für Flexibilität auf dem Erdgasmarkt und sichert die Versorgung, indem entfernte Gasvorkommen effizient angeschlossen werden können. Zurückgehende Fördermengen in Europa lassen sich auch auf diese Weise ausgleichen. LNG kommt zum Beispiel aus Nord- und Westafrika, dem Nahen Osten und Nordamerika nach Europa. Das Gas gelangt in den jeweiligen Fördergebieten über Pipelines zur LNG-Anlage, wo es verflüssigt und anschließend von LNG-Tankschiffen aufgenommen wird. Am Zielhafen wird das verflüssigte Erdgas dann in spezielle Entladungsterminals abgegeben und wieder in den gasförmigen Zustand gebracht (regasifiziert). Dieses regasifizierte Gas kann anschließend in die Pipelinenetze eingespeist und zum Verbraucher befördert werden. Auf den mordernsten LNG-Tankern kann die Regasifizierung auch direkt an Bord erfolgen.

LNG besteht zu fast 100 Prozent aus Methan

LNG ist ein sehr reines Erdgas, das zu fast 100 Prozent aus Methan besteht. Der Brennwert von verflüssigtem Erdgas liegt bei rund 11,6 kWh pro Kubikmeter. Deutschland verfügt bislang über kein eigenes Anlandeterminal für LNG, sodass die Anbindung über ZEELINK an das Terminal in Zeebrügge hier einen wichtigen Beitrag für die flexible und sichere Versorgung mit Erdgas in Deutschland leistet.