Die letzten Kontrollen vor der Inbetriebnahme laufen.
Die Verlegearbeiten für die ZEELINK Pipeline neigen sich dem Ende zu. Bevor die Leitung jedoch in Betrieb gehen darf, müssen noch zahlreiche Prüfungen erfolgen, um die Sicherheit und Qualität der Leitung zu gewährleisten. Vieles davon passiert im Inneren des ca. 216 km langen Rohrstrangs.
Um die Sicherheit von Erdgasleitungen zu garantieren, müssen in Deutschland eine Vielzahl von Sicherheitsauflagen eingehalten und Kontrollmaßnahmen durchgeführt werden. Zu den letzten Kontrollmaßnahmen vor der Inbetriebnahme zählen Druckprüfungen und sogenannte Molchungen. Bei einer Druckprüfung wird die Leitung mit Wasser gefüllt und muss etwa dem doppelten des späteren Betriebsdrucks standhalten. Bei der Molchung fahren sogenannte Molche, extra hierfür entwickelte Inspektionsgeräte, durch die Leitung und untersuchen die Rohre von innen auf mögliche Verformungen oder Beschädigungen. Molchungen werden auch während des Betriebs in regelmäßigen Abständen durchgeführt, um die Unversehrtheit der Leitung sicherzustellen und die Integrität der Leitung nachzuweisen. Diese Maßnahmen werden von unabhängigen Sachverständigen überwacht. Erste Druckprüfungen und Molchungen wurden bei der ZEELINK bereits erfolgreich durchgeführt.
Nach dem Bau schützen die ausreichende Erdüberdeckung und der Schutzstreifen die Leitung vor äußeren Einwirkungen. Zusätzlich werden die Rohre mit einem passiven und einem aktiven Korrosionsschutz versehen. Beim passiven Korrosionsschutz handelt es sich um eine elektrisch isolierende hochfeste Kunststoffumhüllung. Beim aktiven Korrosionsschutz, auch kathodischer Korrosionsschutz oder KKS genannt, wird schwacher Strom über die Rohre geleitet. Dieser Strom ist für die Umwelt unschädlich und verhindert die Korrosion des Stahls. Außerdem werden regelmäßige Kontrollen „auf Sicht“ durchgeführt, etwa durch Begehungen am Boden oder mit Helikoptern aus der Luft.
Da Gasfernleitungen unter anderem nach dem Gebot der Trassenbündelung geplant und errichtet werden, befinden sich diese oft in der Nähe von Stromleitungen. Um zu verhindern, dass elektrische Spannungen von der Stromleitung auf die Stahlleitung übertragen werden, müssen diese in einem Sicherheitsabstand zueinander errichtet werden. Zusätzlich werden im Parallelverlauf mit vorhandenen Stromleitungen sogenannte Abgrenzeinheiten eingebaut. Diese verhindern, dass der kathodische Korrosionsschutz durch eine Überspannung beeinflusst wird.