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Studie zeigt: Gasinfrastruktur weiterhin wichtig

Die Studie sucht nach Wegen zur Entkarbonisierung von Gas.

Gas for Climate, eine Gruppe von zehn führenden europäischen Gastransportunternehmen und zwei Branchenverbänden, beleuchtet in einer neuen Studie mögliche Dekarbonisierungspfade von 2020 bis 2050. Das Ergebnis: Eine intakte Gasinfrastruktur ist für eine erfolgreiche Energiewende unerlässlich.

Die aktuelle Gas for Climate Studie „Gas Decarbonisation Pathways 2020-2050“ soll vor allem eine Frage beantworten: Wie kann die Menschheit bis 2050 klimaneutral werden? Im Rahmen des Pariser Abkommens wurde dieses Ziel von der Schweiz, der EU und vielen anderen Staaten ratifiziert. Die zuvor in 2019 veröffentlichte Gas for Climate Studie hatte gezeigt, dass eine intelligente Kombination von erneuerbarer Elektrizität und Gas das Energiesystem zu den niedrigsten gesellschaftlichen Kosten vollständig dekarbonisieren kann. Dieser Ansatz wird in der aktuellen Studie aufgegriffen und in verschiedenen Szenarien analysiert. Die im Rahmen der Studie durchgeführten Darlegungen und Analysen dieser Dekarbonisierungspfade für verschiedene Sektoren bestätigen, dass erneuerbare Gase eine große Rolle für die Energiewende spielen.

Dekarbonisierung beschleunigen

Im Fokus steht hierbei der Pfad der „beschleunigten Dekarbonisierung“. Laut der Studie könnten die Emissionen mithilfe einer großmaßstäblichen Produktion von Biomethan sowie grünem und blauem Wasserstoff bereits bis 2030 um 55 Prozent reduziert werden. Als Transportweg, Speicherstätte und Verteiler kann hierbei die bestehende Gasinfrastruktur dienen. „Wir unterstützen den Übergang zu einem vollständig erneuerbaren Energiesystem, in dem Biomethan und grüner Wasserstoff in einer intelligenten Kombination mit erneuerbarer Elektrizität und Europas gut entwickelter bestehender Gasinfrastruktur eine wichtige Rolle spielen“, so die Gas for Climate Mitglieder.

Politischen Rahmen anpassen

Eine beschleunigte Dekarbonisierung sieht aber auch ein Vorantreiben des europäischen Green Deals vor. Um die Gasinfrastruktur in einem integrierten Energiesystem zukunftssicher zu machen, ist laut der Studie eine Anpassung des politischen Rahmens der EU notwendig. So könne der europäische Green Deal den Übergang zu einem nachhaltigen Energiesystem beschleunigen, indem er bis 2030 eine 10-prozentige Gasversorgung aus erneuerbaren Quellen vorschreibt, den EU-weiten Handel und Transport von Biomethan und Wasserstoff ermöglicht und das EU Emissionshandelssystem stärkt. Der Green Deal würde auf diese Weise nicht nur die Emissionssenkungen beschleunigen, sondern auch nachhaltige Arbeitsplätze sowie einen globalen industriellen Vorsprung der EU-Länder schaffen.

Die Gas for Climate Studie 2020 gibt es hier zum Download.