Kennen Sie das größte flächendeckende Infrastrukturprojekt Deutschlands? Es ist die Umstellung von L-auf H-Gas für Millionen Haushalts-, Gewerbe- und Industriekunden. Unterschiedliche Quellen und Routen zur Versorgung mit Erdgas führen dazu, dass verschiedene Erdgassorten zum Einsatz kommen.
Experten unterscheiden Erdgas anhand des Wobbe-Indexes, welcher die chemische Zusammensetzung und die Dichte beinhaltet: L-Gas (low calorific gas) weist einen niedrigeren Brennwert auf als H-Gas (high calorific gas). Mittelfristig wird der Anteil von
L-Gas aufgrund sinkender Gasvorkommen in Deutschland und den Niederlanden zurückgehen; bis 2030 um etwa 90 Prozent. Die ZEELINK Erdgasfernleitung sorgt dafür, dass neue H-Gas-Aufkommen aus Nord, Süd und West angebunden werden können.
ZEELINK sichert die rechtzeitige Umstellung
Es ist Aufgabe der ZEELINK Erdgasfernleitung, die schrittweise Umstellung der L-Gas-Gebiete in der richtigen Reihenfolge auf H-Gas zu gewährleisten. Diese Umstellung kann nur in größeren Leitungsabschnitten erfolgen, die dann lokal auf jeden Verbraucher heruntergebrochen werden. Immer unter der Voraussetzung, dass die Versorgung der Kunden zu jedem Zeitpunkt gesichert ist.
H-Gas hat einen höheren Brennwert und somit einen höheren Luftbedarf bei der Verbrennung. Um einen möglichst umweltschonenden und sparsamen Betrieb zu gewährleisten, müssen Gasgeräte stets für das jeweilige Gas, das sie verbrennen, eingestellt sein. Der Wechsel von L- auf H-Gas macht eine solche Anpassung notwendig, damit die Verbrennung weiterhin im optimalen Bereich stattfindet und optimale Emissionswerte eingehalten werden. Verantwortlich für die Anpassung der Gasgeräte vor Ort sind die jeweiligen Verteilnetzbetreiber. Diese sind in der Regel die Stadtwerke.
Anpassung auf H-Gas erfolgt schrittweise
Für die Anpassung sind drei Schritte nötig: Als erstes wird geprüft, was für ein Gasgerät die Kunden haben. Falls dann eine Anpassung nötig ist, erfolgt diese in den meisten Fällen durch den einfachen Austausch der Gasdüse und die Neujustierung der Luftzufuhr. Anschließend wird eine Qualitätskontrolle durchgeführt. Es wird davon ausgegangen, dass für diese Aufgabe bis zu 1.000 qualifizierte Monteure, die pro Jahr bis zu 500.000 Endgeräte prüfen und bei Bedarf anpassen, benötigt werden.
Erste Beispiele für erfolgreiche planmäßige Umstellung gibt es bereits in Norddeutschland. Eine Broschüre zur L-H-Gasumstellung erhalten Sie bei der Bundesnetzagentur.