ZEELINK menschen

Das Recht von Mensch, Natur und Umwelt im Blick

Beim Bau einer Erdgasfernleitung gilt es, zahlreiche Auflagen und Regularien zu beachten. Sie bilden den Rahmen zum Schutz von Umwelt, Natur und Landwirtschaft. Für das Projekt ZEELINK arbeiten Hubert Füngers (links), Sachverständiger für Naturschutz, Forst und Landwirtschaft und Benjamin Majert, Syndikusrechtsanwalt (beide Open Grid Europe), eng zusammen.

Was ist Ihre Aufgabe bei Open Grid Europe?

Hubert Füngers: Ich bin bei OGE als Sachverständiger für landwirtschaftliche Flächen zuständig. Der Bau einer Erdgasfernleitung bringt temporäre Einbußen, die selbstverständlich entschädigt werden müssen. Ich bin von der Projektierung bis weit über den Bauabschluss hinaus in alle Projektphasen involviert und achte darauf, dass die Interessen beider Seiten in Einklang gebracht werden.

Benjamin Majert: Als hausinterner Jurist berate ich die ZEELINK Projektleitung und die Fachkollegen bei Fragen zum öffentlichen Recht im Leitungsbau. Das Spektrum reicht vom Fachplanungs- über Straßen- bis zum Naturschutzrecht. Ich begleite das Projekt von Anfang bis Ende und übernehme auch die rechtliche Kommunikation mit Bezirksregierungen und Fachbehörden.

Wie fließen die Ergebnisse in die Planung für ZEELINK ein?

Hubert Füngers: Die Bewertung der geplanten Pipeline unter landwirtschaftlichen Gesichtspunkten ist sehr wichtig, denn die ZEELINK verläuft größtenteils über landwirtschaftliche Flächen. Anregungen und Bedenken der Bewirtschafter gebe ich an unsere Trassenplaner weiter, die daraufhin den Verlauf der Fernleitung prüfen und die Planung gegebenenfalls anpassen.

Benjamin Majert: Rechtliche Belange sind für die Trassenplanung von ZEELINK entscheidend. Ich überprüfe den geplanten Trassenverlauf hinsichtlich rechtlicher Trassierungskriterien und tausche mich mit den Kollegen über die rechtliche Bewertung von Raumwiderständen aus, etwa ob die Pipeline ein Naturschutzgebiet queren kann. Das beeinflusst direkt die Arbeit der Trassenplaner und führt manchmal zu alternativen Verläufen.

Was mögen Sie an Ihren Jobs am liebsten?

Hubert Füngers: Die Herausforderungen vor Ort sind sehr verschieden und bedürfen oftmals individueller Lösungen. Durch den engen Kontakt zu Landwirten, Pächtern, Eigentümern und Kollegen ist die Arbeit dabei unheimlich abwechslungsreich und interessant. Die Gespräche machen mir großen Spaß. Es ist schön, am Ende gemeinsame Lösungen zu finden.

Benjamin Majert: Für einen Anwalt ist der Job sehr vielfältig. Ich bekomme in viele Bereiche einen Einblick – das reicht von archäologischen Fragestellungen bis hin zu naturschutzrechtlichen Herausforderungen, wie etwa dem Laichverhalten bestimmter Fischarten. Und wenn die Pipeline gebaut ist, sieht man ein klares Ergebnis der eigenen Arbeit.

Wie erholen Sie sich nach der Arbeit?

Hubert Füngers: Ich gehe regelmäßig ins Sportstudio. Daneben widme ich meine Freizeit meiner Familie und schnüre gemeinsam mit meiner Frau oft die Wanderschuhe.

Benjamin Majert: Wir haben zwei kleine Kinder, daher gehört die freie Zeit ganz klar meiner Familie. Als Ausgleich zur Arbeit gehe ich Laufen und gelegentlich auf die Jagd.


Hubert Füngers (56)
arbeitet seit 1987 bei OGE, vormals Ruhrgas, als landwirtschaftlicher Sachverständiger. Seine Ausbildung zum Dipl.-Ing. im Bereich Agrarwissenschaft absolvierte er an der Fachhochschule Osnabrück.
Benjamin Majert (35)
ist seit 2011 als Jurist für OGE tätig. Zuvor arbeitete er als Rechtsanwalt in einer Kanzlei. Sein Jurastudium absolvierte er an der Ruhr-Universität Bochum.