Mit Hilfe von Pipelines lässt sich Erdgas sicher, bedarfsgerecht und effizient über weite Strecken aus unterschiedlichsten Quellen transportieren.
ZEELINK wird rund sechs Millionen Haushalts-, Gewerbe- und Industriekunden mit H-Gas versorgen. Damit das höherkalorische Erdgas stets in ausreichender Menge vorhanden ist, gibt es an die Versorgungsanbindungen sowie an den Transport und den Betrieb von Fernleitungen hohe Anforderungen.
Die neue Erdgasfernleitung ZEELINK leistet einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Deutschland. Sie verstärkt die Nord-Süd- und Süd-Nord-Kapazität, lässt sich zudem indirekt an die Nordeuropäische Erdgasleitung (NEL) anbinden und damit an das System der Nord Stream Pipeline – deren Erweiterung durch Nord Stream 2 sich in der Diskussion befindet. Auf diese Weise lassen sich zusätzliche Erdgasmengen nach Westen transportieren. Zur Quellendiversifizierung gehört insbesondere die Verbindung von ZEELINK zum LNG-Terminal in Zeebrügge. LNG, liquefied natural gas, bezeichnet verflüssigtes Erdgas. ZEELINK schafft durch die Verbindung von verschiedenen Bestandsleitungen neue Knotenpunkte, über die das bisherige L-Gas Netz mit H-Gas versorgt werden kann.
Computergestützte Überwachung für sichere Versorgung
Mit Hilfe von Pipelines lässt sich Erdgas sicher, bedarfsgerecht und effizient über weite Strecken aus unterschiedlichsten Quellen transportieren. Open Grid Europe verfügt mit seinem 12.000 Kilometer langen Fernleitungsnetz über das längste derartige Versorgungsnetz in Deutschland. LNG-Schiffe bzw. -Tanks und unterirdische Kavernen dienen zudem als Speichermedien für Erdgas. So ist sichergestellt, dass jederzeit genügend Erdgas beim Verbraucher ankommt. Gasmenge und Gasfluss unterliegen dabei stets einer intensiven computergestützten Überwachung. Verdichterstationen sorgen während des Transports für einen konstanten Druck. Sie gleichen Druckverluste aus, die beim Transport über weitere Strecken entstehen, sodass der jeweilige Bestimmungsort problemlos erreicht wird.
Eine zentrale Leitstelle steuert den Gasfluss rund um die Uhr und gewährleistet die lückenlose Versorgung nach den höchsten Sicherheitsstandards und Regularien. Regelmäßige Inspektionen innerhalb der Pipeline, die sogenannten Molchungen, stellen zudem die technische Integrität der Leitung sicher. Kontrollen vor Ort mit Befliegungen, Befahrungen und Begehungen ergänzen das umfangreiche Sicherheitskonzept.
Die Grundlage für den Bau und den sicheren Betrieb einer Fernleitung in Deutschland ist die Einhaltung höchster Sicherheitsanforderungen. Die maßgebliche Instanz für die technische Regelsetzung ist der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW e.V.).