ZEELINK menschen

Ohne eine Verdichterstation kann Gas nicht fließen

In Deutschland müssen derzeit mit L-Gas versorgte Gebiete auf H-Gas umgestellt werden. Damit dieses aber durch Erdgasfernleitungen wie ZEELINK überhaupt fließen kann, braucht es sogenannte Verdichterstationen. Bård Strand plant die Verdichterstation Würselen für das ZEELINK Projekt und erklärt, was es damit auf sich hat.

Herr Strand, was ist Ihre Aufgabe bei Open Grid Europe?

Bård Strand: Ich bin Engineering Manager und zuständig für die Planung und den Bau der Verdichterstation Würselen als Teil des ZEELINK Projektes. Eine Verdichterstation, auch Kompressorstation genannt, ist bei Erdgasleitungen notwendig, damit das Gas mit ausreichend Druck durch die Leitung transportiert wird und sicher bei den Verbrauchern angelangen kann. Die Verdichterstation Würselen stärkt so den Nord-Süd- sowie den Süd-Nord Transport des Erdgases und dient dem kontinuierlichen Gastransport in die L-H-Gas-Umstellungsgebiete. Zusammen mit einem Team von Fachplanern bin ich für die Umsetzung der Verdichterstation im ZEELINK-Projekt zuständig.

Wie fließen die Ergebnisse in die Planung von ZEELINK ein?

Bård Strand: Ohne die Verdichterstation könnte die ZEELINK Pipeline ihren Zweck gar nicht erfüllen, sie ist also absolut zentral. Die Verdichterstation Würselen wird sich am Anfang der Leitung in der Nähe der belgischen Grenze befinden und zu jedem Zeitpunkt den benötigten Druck sowie die richtige Transportmenge regeln. Denn beim Transport in einer Leitung verliert Erdgas mit jedem Kilometer an Druck. Diese Druckverluste werden in der Verdichterstation wieder ausgeglichen.

Was mögen Sie an Ihrem Job am liebsten?

Bård Strand: Was ich am liebsten mag, das ist der sehr große Gestaltungsfreiraum, den ich habe. Natürlich habe ich auch Projektziele, die ich hinsichtlich der Einhaltung von Zeitplan, Kosten, Qualitätssicherung und Arbeitssicherheit (HSE) erreichen muss – wie ich mit meinem Team diese Ziele erreiche, ist jedoch zum größten Teil mir selbst überlassen. Diese Freiheit brauche ich und schätze ich auch sehr.

Wie erholen Sie sich nach der Arbeit?

Bård Strand: Ich muss ehrlich gestehen, derzeit gibt es in der Projektphase vor dem Bau ganz schön viel zu tun und die Erholung kommt ein bisschen zu kurz. Die Antwort ist deshalb auch ganz simpel, ich bin am liebsten einfach Zuhause bei meiner Familie und im Haus gibt es immer etwas. Ich bin ein Freund von Hobbys, bei denen man praktisch die Hände benutzt, aktuell zum Beispiel das Heimwerken am Garagenanbau. Als Norweger bin ich natürlich auch begeisterter Wintersportler, wir werden ja mit den Skiern an den Füßen geboren. Dazu bekenne ich mich definitiv auch, zumal Ole Einar Bjørndalen bei mir aus der Nachbargemeinde kommt.

Bård Strand
ist Diplomingenieur in Maschinenbau und hat seinen Abschluss 1995 in Verfahrens- und Strömungstechnik in Norwegen gemacht. Danach hat er bis 2001 für eine norwegische Ölgesellschaft gearbeitet, ehe er nach Deutschland zu MAN ging. Von 2005 bis 2013 war er bei der E.ON Ruhrgas AG, dem Vorläufer von OGE, und wechselte danach zu GE Oil & Gas. Seit März 2016 ist Bård Strand wieder bei OGE.