ZEELINK fakten

Erste Erfahrungen bei L-H-Gas Umstellung positiv

ZEELINK kommt für eine fristgerechte Umsetzung eine zentrale Rolle zu.

Unterschiedliche Quellen und Routen zur Erdgasversorgung führen dazu, dass in Deutschland Erdgassorten mit unterschiedlichem Energiegehalt zum Einsatz kommen: L-Gas (low calorific gas) und H-Gas (high calorific gas). Dies macht eine Marktraumumstellung notwendig, denn das L-Gas Aufkommen schrumpft bis 2030 erheblich.

Fernleitungsnetzbetreiber legen detaillierten Fahrplan vor

Wegen dieses absehbaren Rückgangs von Erdgas aus L-Gas Aufkommen müssen daher in jenen Gebieten, in denen aktuell noch L-Gas verbraucht wird, die Netze umgestellt und alle angeschlossenen Gasverbrauchsgeräte an die Versorgung mit H-Gas angepasst werden.
Die deutschen Fernleitungsnetzbetreiber (FNB), zu denen auch Open Grid Europe und Thyssengas gehören, haben in enger Abstimmung mit der Bundesnetzagentur (BNetzA) hierzu einen detaillierten Fahrplan im Netzentwicklungsplan Gas vorgelegt. Der Erdgasfernleitung ZEELINK kommt für eine fristgerechte Umstellung auf H-Gas eine zentrale Rolle zu, denn sie transportiert H-Gas auch in die Bereiche, die heute noch mit L-Gas versorgt werden. Sie ist das größte Einzelprojekt im Netzentwicklungsplan Gas.

Pilotprojekt in Niedersachsen erfolgreich

Deutschlandweit sind bei Haushalts-, Gewerbe- und Industriekunden derzeit mehr als 5 Mio. mit L-Gas betriebene Gasverbrauchsgeräte im Einsatz. Rund 40% davon befinden sich in NRW.  Diesen steht die Umstellung ab 2021 nach Inbetriebnahme der ZEELINK noch bevor, während sie in einigen niedersächsischen Städten und Gemeinden hingegen schon erfolgreich abgeschlossen ist.

So auch in Schneverdingen-Neuenkirchen, welches als Pilotortschaft ausgewählt wurde und die erste Gemeinde war, die ihr Gasnetz von L- auf H-Gas im Zuge der Marktraumumstellung wechselte. In dem Ort waren ca. 6.000 Haushalte sowie zwei Industrieunternehmen betroffen, dabei mussten insgesamt 7.000 Geräte von den Stadtwerken umgestellt werden. Im Interview mit energate messenger sprach Stadtwerke-Geschäftsführer Jörn Peter Maurer jedoch von einem modernen Anlagenbestand, aufgrund einer Brennwerttechnik-Quote von 80%.*

Das Projekt startete 2013 und im Frühling 2015 begannen die Stadtwerke damit, Geräte zu erfassen. Die technische Umstellung folgte im Oktober. „Innerhalb von zwei, drei Tagen war das L-Gas verdrängt“, so Maurer weiter. Bereits im November konnte die Umstellung mit Kosten in Höhe von knapp zwei Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen werden.

Eine genaue Übersicht über die Umstellungsgebiete findet sich im Umsetzungbericht zum Netzentwicklungsplan.

Weitere Informationen und Hintergründe zur notwendigen Umstellung von L- auf H-Gas finden Sie auch auf der Seite der Bundesnetzagentur.

*Quelle: energate messenger, 04.03.2016