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Schritt für Schritt zum H-Gas mit ZEELINK

Weil in Deutschland und den Niederlanden immer weniger L-Gas gefördert wird, müssen derzeit mit L-Gas versorgte Gebiete auf H-Gas umgestellt werden. Dies passiert schrittweise und wird über den Netzentwicklungsplan abgestimmt. Frank Harlacher ist Projektleiter für die Marktraumumstellung bei OGE.

Herr Harlacher, was ist Ihre Aufgabe bei Open Grid Europe?

Frank Harlacher: Seit Frühjahr 2016 bin ich bei OGE Projektleiter für die Umstellung von L- auf H-Gas. Die Erdgasfernleitung spielt hier eine zentrale Rolle. Sie wird dafür sorgen, dass neue H-Gas-Aufkommen aus Nord, Süd und West angebunden werden können. Es ist also Aufgabe der ZEELINK Fernleitung, die Umstellung der L-Gas-Gebiete in der richtigen Reihenfolge zu gewährleisten. Diese Umstellung kann nur in größeren Leitungsabschnitten erfolgen und hierzu schließt OGE Verträge mit Verteilnetzbetreibern bzw. Industriekunden ab. Das passiert bei uns schrittweise bis 2030 und wird mit den anderen deutschen Fernleitungsnetzbetreibern über den Netzentwicklungsplan abgestimmt. Dieser Prozess wird durch Thorsten Schuppner (OGE Leiter Netzplanung – Projekte) und mich gemeinsam geführt.

Wie fließen die Ergebnisse in die Planung von ZEELINK ein?

Frank Harlacher: Die zeitgerechte Fertigstellung und Inbetriebnahme der ZEELINK ist zwingende Voraussetzung für eine erfolgreiche Umstellung von L- auf H-Gas und die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit. Denn die ZEELINK bindet große Teile der L-Gas Gebiete in Nordrhein-Westfalen an H-Gas Aufkommen an und ermöglicht über die Schnittpunkte mit dem bestehenden L-Gas Netz eine schrittweise Umstellung. Bereits ab 2021 werden beispielsweise Teile von Düsseldorf auf H-Gas umgestellt, welches nur über die ZEELINK bereitgestellt werden kann. Wegen der Problematik in den niederländischen Fördergebieten rund um Groningen ist die Umstellung auf H-Gas besonders zeitkritisch, denn der Rückgang des L-Gas Verbrauchs in Deutschland ist in der niederländischen Erdgasproduktion fest eingeplant.

Was mögen Sie an Ihrem Job am liebsten?

Frank Harlacher: Die Zusammenarbeit mit den Kollegen aus den verschiedensten Fachbereichen sowie die Vielseitigkeit der zu betrachtenden Fragestellungen gefallen mir besonders gut. Zudem ist die große Spanne an Akteuren mit denen ich für die Sicherstellung der L-H-Gas Umstellung zu tun habe, sehr lehrreich und spannend. Diese Akteure speisen sich aus den unterschiedlichsten Gebieten von Wirtschaft und Gesellschaft, sodass ich sehr viele interessante Themen und Sichtweisen mitbekomme.

Wie erholen Sie sich nach der Arbeit?

Frank Harlacher: Am liebsten verbringe ich die Zeit nach der Arbeit mit meinem kleinen Sohn. Wenn dann noch Zeit bleibt, schwinge ich mich auf mein Rennrad, mein Mountainbike oder steige auf die Skier.

Frank Harlacher
studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der TU Darmstadt und ist seit 2011 bei Open Grid Europe tätig. Zuvor arbeitete er bei einer großen Unternehmensberatung.