Beispiele für Flächen in der Bauphase und nach der Rekultiverung durch Open Grid Europe.
Sinnvoll und sensibel
Die Fernleitung ZEELINK sollte nicht den kürzesten, sondern den sinnvollsten Weg durch die Region nehmen, um die Anforderungen von Mensch und Umwelt zu erfüllen. Die Trassenfindung war das Ergebnis umfangreicher Voruntersuchungen und in mehreren Bezirksregierungen parallel laufenden Genehmigungsverfahren mit Beteiligung der zuständigen Behörden, den Trägern öffentlicher Belange, Verbänden, Bürgern und dem Träger des Vorhabens.
Planungen berücksichtigen die landschaftlichen Gegebenheiten. Bereits bestehende Trassen und ökologisch wertvolle Bereiche, vorhandene Bebauung und Infrastruktur sowie zukünftige Baugebiete bestimmen im Wesentlichen den Verlauf der Trasse.
Fachleute für Naturschutz, Forsten und Landwirtschaft sind vom ersten Moment an in die Planung einer neuen Trasse eingebunden. Dadurch werden die Eingriffe in die Natur so gering wie möglich gehalten und sorgen somit für eine umweltverträgliche Trassenführung.
Trassenverläufe werden so gewählt, dass sie den Prinzipien der Eingriffsminimierung, zum Beispiel durch Trassenbündelung weitestgehend folgen. Dabei arbeiten die Experten mit den Behörden und Naturschutzverbänden eng zusammen. Fachbüros sichten und bewerten anschließend die Tier- und Pflanzenwelt vor Ort in einem weiträumigen Bereich von mehreren 100 m beiderseits der geplanten Trasse.
Viele individuelle Maßnahmen vor, während und nach den Bauarbeiten helfen, Schäden an der Natur zu vermeiden, wertvolle Gewässer- und Landschaftsstrukturen zu erhalten und neue Lebensräume zu schaffen. Durch diesen sorgsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen erhält und fördert OpenGrid Europe die biologische Vielfalt und leistet so einen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität.
Nach Leitungsbau und Rekultivierung können die Flächen wieder wie zuvor landwirtschaftlich genutzt werden. Nur gelbe Schilderpfähle, die den Trassenverlauf markieren, weisen noch auf die Fernleitung hin.
Häufige Fragen und Antworten
Für das Vorhaben wird eine Umweltverträglichkeitsprüfung erstellt, in der auf der Grundlage einer detaillierten Bestandsaufnahme und Bewertung von Natur und Landschaft die Auswirkungen auf die Schutzgüter Pflanzen, Tiere, Boden, Wasser, Klima/Luft, Landschaft und Mensch sowie auf Kultur- und sonstige Sachgüter untersucht und bewertet sowie mögliche Konfliktpunkte ermittelt werden. Auf dieser Grundlage werden Maßnahmen zur Vermeidung oder Verminderung von Beeinträchtigungen entwickelt sowie Kompensationsmaßnahmen erarbeitet, die als Nebenbestimmungen in den Planfeststellungsbeschluss eingehen. Der Untersuchungskorridor für die vegetationskundliche und tierökologische Erfassung beträgt mindestens 2 x 300 m rechts und links entlang der Trasse Die tierökologischen Verhältnisse werden in diesem Raum flächendeckend angesprochen und charakterisiert.
Vor Beginn des Baus einer Gashochdruckleitung ist ein Arbeitsstreifen festzulegen, der den am Bau beteiligten Unternehmen zur Verfügung steht. Dabei sind Leitungsdurchmesser, der Art und Menge des Aushubs und der für den Bau notwendige Maschineneinsatz wesentliche Faktoren für seine Breite. Die gesetzlichen Vorgaben zur Unfallverhütung und Arbeitsschutzvorschriften sind zwingend einzuhalten. Der Arbeitstreifen dient als Fahr- und Arbeitsspur, als Fläche für die temporäre Ablage der zu verschweißenden Rohre, als Raum für den Rohrgraben sowie als Lagerfläche für den humosen Oberboden und den Rohrgrabenaushub.
Es wird grundsätzlich eine kurze Offenhaltung des Rohrgrabens angestrebt, um die Einschränkung der Bewirtschafter so gering wie möglich zu halten. Im Durchschnitt beträgt die Zeit für einen Bauabschnitt für das Öffnen und Wiederverfüllen des Rohrgrabens ca. 7 bis 10 Arbeitstage (2 Wochen).
Der Bau der Fernleitung und der Verdichterstation wurde im Mai 2021 abgeschlossen. Für die Bauphase und Inbetriebnahme der Leitungen wurde ein Zeitraum von zirka 24 Monaten eingeplant, für die Errichtung der Verdichterstation etwa 36 Monate inklusive Inbetriebnahme (IBN). In den einzelnen Bauabschnitten der lokal kontinuierlich fortlaufenden Baustelle, insbesondere auf privaten Grundstücken, kam es zu einer Bauzeit von ungefähr vier Monaten.
Open Grid Europe bemüht sich, die Einschränkungen für angrenzende Bewohner der Baugebiete so gering wie möglich zu halten. Die Bewirtschafter der betroffenen Flächen und Grundstücke müssen unter Umständen mit Lärm, Staub und Verkehrseinschränkungen in Nähe der Zufahrten der Baustelle rechnen. Die Lärmbelastung durch den Baustellenverkehr ist nicht über die gesamte Dauer der Baumaßnahme konstant durchgehend, sondern richtet sich nach dem jeweiligen Arbeitstakt auf der Baustelle.
Der Leitungsbau stellt eine vorübergehende Inanspruchnahme der Flächen durch den Arbeitsstreifen dar und dauert im Durchschnitt 3 bis 4 Monate. Open Grid Europe sorgt für eine Entschädigung der Grundstücksbesitzer und/oder Bewirtschafter. Die Bereiche beidseitig neben dem Arbeitsstreifen können weiterhin während der Bauphase genutzt werden. Im Anschluss zum Bau findet eine Rekultivierung der Bodenflächen statt, sodass keine bedeutenden Einschränkungen für die Nutzer mehr vorliegen.