Der Open Grid Europe GmbH ist es ein besonderes Anliegen, die Öffentlichkeit bei diesem wichtigen Infrastrukturprojekt frühzeitig in alle Planungsphasen einzubeziehen. Aus einem offenen und informativen Dialog sollen Eindrücke und Anregungen nach Möglichkeit in die Planung mit einfließen. Unterlagen und
Termine hierzu werden auf der
Website rechtzeitig veröffentlicht.
Die BNetzA ist eine selbstständige Bundesoberbehörde mit Sitz in Bonn. Sie hat den Auftrag, durch Regulierung in den genannten Zuständigkeitsbereichen den Wettbewerb zu fördern und einen diskriminierungsfreien Netzzugang zu fairen Bedingungen zu gewährleisten. Im Rahmen der Energieregulierung sind die zentralen Aufgaben insbesondere die Genehmigung der Netzentgelte für die Durchleitung von Strom und Gas, die Beseitigung von Hindernissen beim Zugang zu den Energieversorgungsnetzen für Lieferanten und Verbraucher, die Standardisierung von Lieferantenwechselprozessen und die Verbesserung von Netzanschlussbedingungen für neue Kraftwerke. Seit 2011 ist die BNetzA auch für den beschleunigten Ausbau der Strom- und Gasnetze verantwortlich und koordiniert den
Netzentwicklungsplan (NEP).
Energiewende ist der Oberbegriff für das Vorhaben der deutschen Politik, eine nachhaltigere Energieversorgung in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität zu realisieren. Damit soll der Ausstoß von CO2–Emissionen zum Schutz des Klimas reduziert werden. Langfristig sollen fossile wie atomare Energien durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Wie der Weg dorthin aussehen soll, ist umstritten. Anerkannt ist aber, dass die Energiewende eine gesamtgesellschaftliche Gestaltungsaufgabe ist, die nicht nur eine effektive Steuerung durch Bundesregierung und Bundesländer braucht, sondern auch einen engen Dialog mit Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Wichtige gesetzliche Rahmenbedingungen auf Bundesebene sind in diesem Zusammenhang u.a. das EnWG, EEG, EEWärmeG und der NEP.
Erdgas ist ein brennbares Naturgas, das in unterirdischen Lagerstätten vorkommt. Erdgas besteht überwiegend aus Methan, zu kleineren Anteilen aus anderen Gasen wie Propan und Butan. Erdgas kann zur Beheizung von Wohn- und Gewerberäumen, als Wärmelieferant für thermische Prozesse in Gewerbe und Industrie, zur Stromerzeugung und als Treibstoff für Kraftfahrzeuge genutzt werden. Erdgas ist der umweltfreundlichste aller fossilen Energieträger und spielt daher im Rahmen der Energiewende eine besondere Rolle.
Neben der Website und einer
Broschüre bietet Open Grid Europe im Projektverlauf eine Vielzahl von
Informationen und Dialogveranstaltungen an. Termine hierzu werden rechtzeitig auf der
Website bekannt gegeben. Die Veranstaltungen starteten mit dem Beginn des Raumordnungsverfahrens 2016.
Unterschiedliche Quellen und Routen zur Versorgung mit Erdgas führen dazu, dass in Deutschland verschiedene Erdgassorten mit unterschiedlichem Methangehalt zum Einsatz kommen:
L-Gas (low caloric gas) und H-Gas (high caloric gas). L-Gas kommt vorwiegend aus den Niederlanden, in Teilen auch aus Deutschland. Bis 2030 wird sein Anteil um etwa 90 Prozent zurückgehen. H-Gas stammt meist aus den ehemaligen Staaten der Sowjetunion und aus der Nordsee.
Der von den 17 Fernleitungsnetzbetreibern gemeinsam erstellte nationale Netzentwicklungsplan Gas muss alle wirksamen Maßnahmen zur bedarfsgerechten Optimierung und Verstärkung sowie zum bedarfsgerechten Ausbau des Netzes und zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit enthalten, die in den nächsten zehn Jahren netztechnisch für einen sicheren und zuverlässigen Netzbetrieb erforderlich sind.
Hier finden Sie weitere Informationen. (Quelle: Bundesnetzagentur)
Vor der konkreten Umsetzung größerer Infrastrukturprojekte, muss das Vorhaben von den jeweils zuständigen Behörden genehmigt werden. Dieser Prozess gliedert sich in unterschiedliche Phasen. Dazu gehören die Antragskonferenz sowie das Raumordnungs– und Planfeststellungsverfahren.
Die anzuwendenden Gesetze, Verordnungen und technischen Regelwerke zum Transport von Erdgas in Fernleitungen sind Grundlage für Planung, Bau und Betrieb der Fernleitung. Sie wird mit mindestens 1 m Erdüberdeckung sicher vor äußeren Einflüssen verlegt. Auch nach dem Bau werden die Fernleitungen während des Betriebes ständig überwacht. Eine zentrale Leitwarte steuert und kontrolliert den Gasfluss kontinuierlich. Betriebspersonal überwacht die Fernleitungen vor Ort. Außerdem finden regelmäßige Befliegungen, Begehungen und Befahrungen der Fernleitungen statt.
Fachleute für Naturschutz, Forsten und Landwirtschaft sind vom ersten Moment an in die Planung einer neuen Trasse eingebunden. Dadurch werden die Eingriffe in die Natur so gering wie möglich gehalten, und es wird somit für eine umweltfreundliche Trassenführung gesorgt. Trassenverläufe werden so gewählt, dass sie den Prinzipien der Eingriffsminimierung, zum Beispiel durch Trassenbündelung, weitestgehend folgen. Dabei arbeiten die Experten mit den Behörden und Naturschutzverbänden eng zusammen. Fachbüros sichten und bewerten anschließend die Tier- und Pflanzenwelt vor Ort in einem weiträumigen Bereich von mehreren 100 m beiderseits der geplanten Trasse.
Beim Transport verliert Erdgas an Druck. Der Druckverlust resultiert einerseits aus der inneren Reibung der Gasmoleküle im Gasstrom untereinander, andererseits aus der äußeren Reibung des Gasstromes an der Rohrwand. Dieser Verlust zwischen Eingangs- und Ausgangsdruck wird in der Verdichterstation ausgeglichen, damit das Gas mit ausreichendem Druck weiterfließen kann.
Parallel zum
Planfeststellungsverfahren finden für den Rechtserwerb Wegerechtsverhandlungen mit den Eigentümern statt, die Maßnahmen auf ihren Grundstücken zu erwarten haben. Informationen und Dialogangebote hierzu erfolgen in einer direkten Ansprache.
Rückfragen dazu sind jederzeit möglich.
Der Name ZEELINK ergibt sich aus der Tatsache, dass die Fernleitungen das belgische Erdgasnetz und damit auch das LNG*-Terminal in Zeebrügge, an das deutsche Netz anbinden.
* liquefied natural gas = verflüssigtes Erdgas
Der Zeitplan für das ZEELINK Projekt gliedert sich wie folgt:
2016 Raumordnungsverfahren
2017 – 2018 Planfeststellungsverfahren
2019 – 2020 Bauphase
Mai 2021 technische Inbetriebnahme